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Kinder brauchen (gute) Bücher

Bereits Kleinkinder lieben es sehr, bekannte Dinge in Bilderbüchern zu entdecken, darauf zu zeigen und zu benennen. Wir Erzieherinnen beobachten oft, mit welcher Lust bereits ganz kleine Kinder mit Büchern umgehen, sie herumtragen, die einzelnen Seiten mit großer Ausdauer umblättern und scheinbar lesen. Es wird schnell deutlich, welche Kinder den Umgang mit Büchern von zu Hause gewöhnt sind, denn schon früh bauen diese Kinder eine Beziehung zu Büchern auf und haben Freude daran, ungestört und in sich versunken in die Geschichten der Bücher einzutauchen.

Bücher vermitteln neue Anregungen, werfen Fragen auf oder geben Antworten. Kinder – aber auch wir Erwachsene – werden beim Anschauen und Lesen aufgefordert, genau hinzusehen, nachzudenken, zu vergleichen und an eigene Erfahrungen anzuknüpfen. Gute Kinderbücher von anerkannten Autoren bieten einen umfangreichen, differenzierten Wortschatz. Solche Bücher verbessern die Ausdrucksfähigkeit, erleichtern den Kindern das Erlernen der Sprache und stärken ihr Selbstbewusstsein. Durch das Ansehen der Bilder und das Vorlesen der Geschichten lernen Kinder, sich einen Hergang vorzustellen und greifen dabei auf eigene Erfahrungen zurück. Ihre Vorstellungskraft und ihr Begriffsvermögen können sich entfalten. Der Umgang mit Büchern schult gleichzeitig die Konzentration, das Denkvermögen, die Kritikfähigkeit und fördert vor allem den Spaß an der Sprache.

Die Liste ist lang, warum Kinder gute Bücher brauchen. Nicht unwesentlich ist z.B. auch die Möglichkeit, durch den Gebrauch guter Bücher ästhetische Früherfahrungen zu machen, denn sie beeinflussen wesentlich die Entwicklung des Formgefühls, des Formverständnisses und des Gefühls für Ästhetik. Die Kinder werden neugierig(er) auf Unbekanntes, was zweifellos eine Grundvoraussetzung für Wissenserwerb ist. Bücher sprechen die Gefühle der Kinder an. An ihrer Haltung und dem Gesichtsausdruck ist deutlich zu sehen, was sie bei der Lektüre eines Buches empfinden: mal ist es Trauer, mal Glück, Freude, mal Triumpf oder Mitleid. Es gibt so viele Gefühle und es ist wichtig, diese bei sich selbst zu erkennen und Worte zu erlernen, um sie benennen zu können. Bücher helfen dabei.

Wir Erzieherinnen möchten, dass alle Kinder Zugang zu guten Büchern haben und mit vielfältigen, interessanten Büchern aufwachsen, in denen sie sich wieder erkennen und die ihnen die Fenster zur Welt öffnen! Die Bücher sollen die Erfahrungen, die Vielfalt und Interessen der Kinder wiederspiegeln und somit ein breites Themenspektrum abdecken. Auch Sachbücher sind für Kinder schon von großer Bedeutung. Doch Bücher sind teuer!

Darum ist es in unserer Kita schon zu einer Tradition geworden, ab dem Beginn des Kindergartenalters – also ab dem dritten Lebensjahr – regelmäßig mit den Kindern die Bibliothek zu besuchen. Einführungsveranstaltungen für die Jüngsten sind selbstverständlich und werden mit großem Einfühlungsvermögen von den Bibliotheksmitarbeiterinnen durchgeführt. Schon bald fühlen sich die Kinder in der Bibliothek wie zu Hause. Man kann es auf den Bildern erkennen.